Materialprüfungsanstalt und CyberJoin zeigen eine robotergeführte Schweißzange für den Leichtbau
Pressemitteilung vom 11.04.2024: Die Materialprüfungsanstalt (MPA) der Universität Stuttgart zeigt auf der Hannover Messe eine selbst entwickelte, robotergeführte Schweißzange zum Rührreibschweißen. Sie fügt Bauteile für die Automobilindustrie. Die Schweißzange erfüllt die Anforderungen für einen breiten Einsatz im Karosseriebau.
Auf dem Messestand wird die Schweißzange am Heckteil eines Mercedes demonstriert
Die Schweißzange ist am Heckteil einer Mercedes-EQS-Karosserie montiert. An diesem Aufbau zeigen die Mitarbeiter der MPA in Hannover verschiedene Anwendungsszenarien der neuen Fügezange.
Bedeutung des Rührreibschweißens für die Verbindung von Aluminium
Das Rührreibschweißen hat bei der Verbindung hochfester Aluminiumlegierungen, bei Mehrblechverbindungen und beim Fügen von Aluminium- und Stahlblech unbestreitbare Vorzüge.
Die MPA, das Institut für Entrepreneurship (ENI) und das Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen (ISW) arbeiten dabei in einem durch das BMBF geförderte VIP+ Projekt zusammen, um die Schweißzange hinsichtlich industrieller Anforderungen wie Taktzeiten, Zugänglichkeiten und Verbindungsfestigkeiten weiter zu entwickeln. Dadurch soll die Technologie derart im Reifegrad gesteigert werden, dass ein potenzieller Einsatz im Karosseriebau möglich ist. Die geplante Validierung der robotergeführten Schweißzange wird auch durch einen breit aufgestellten projektbegleitenden Ausschuss bestehend aus OEM, Zulieferern und Automatisierungsexperten ermöglicht.
Transformations-Hub CyberJoin: Know-how für Automobilbranche auf dem Weg zur E-Mobilität
Der Transformations-Hub CyberJoin, koordiniert von der MPA der Universität Stuttgart sowie der Gesellschaft für Schweißtechnik international und gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), unterstützt Automobilhersteller und Zulieferer von Bauteilen für Karosserie, Fahrwerk und E-Maschine auf dem Weg zur E-Mobilität. Diese stehen durch die Elektrifizierung der Antriebe, die Integration alternativer Antriebstechnologien, die nachhaltige Reduktion des Gesamtressourcenverbrauchs und den Leichtbau vor großen Herausforderungen. Einerseits werden viele Bauteile eines Pkw mit Verbrennungsmotor im Elektrofahrzeug nicht mehr benötigt. Andererseits benötigen Bauteile aus Aluminiumlegierungen andere Füge- und Fertigungstechnik.
Hier setzt CyberJoin an: In kostenfreien zweitägigen Wissenstransfer-Tagen und eintägigen Workshops vermitteln Referent*innen Beschäftigten von insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen der Automobilindustrie Know-how zur Füge-, Werkstoff- und Fertigungstechnik in der E-Mobilität. Auf der Hannover Messe zeigt das Team von CyberJoin aktuelle Entwicklungsprojekte, informiert über seine Angebote und steht für Austausch und Vernetzung bereit.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann besucht den Messestand
Am ersten Messetag besucht Winfried Kretschmann, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, den Messestand der MPA. Er lässt sich von Dr. Martin Werz und Dominik Walz die robotergeführte Schweißzange vorführen.
Fachlicher Kontakt:
Dr. Martin Werz, Universität Stuttgart, Materialprüfungsanstalt (MPA), Tel. +49 711 685 62597, E-Mail martin.werz@mpa.uni-stuttgart.de
Pressekontakt:
Bettina Mayer, Universität Stuttgart, Materialprüfungsanstalt (MPA), Tel. +49 711 685-62646, E-Mail bettina.mayer@mpa.uni-stuttgart.de